Braucht der Stadtmensch die Wildnis?

Neues Konzept für die Sozialprävention entsteht als bayerisch-berlinisches Kooperationsprojekt
Braucht der Stadtmensch die Wildnis?

Während der Naturschutz den Menschen gerne aus der Natur aussperrt oder ihn zumindest auf kontrollierbaren Wegen halten möchte, startet ein bayerisch-berlinisches Kooperationsprojekt jetzt eine Initiative, um die „wilde“ Natur wieder zu einem selbstverständlichen Erfahrungs- und Entwicklungsraum für vor allem junge Menschen zu machen. Wenn Kinder und Jugendliche flächendeckend wieder Angebote für die Selbstbehauptung in der freien Natur bekämen, so die Initiatoren, wäre für Gewalt- und Suchtprävention eine Menge getan.

Im Bayerischen Wald hat Survival-Spezialist Hajo Bach mit seinem Team Naturcamps
aufgebaut, die besondere Herausforderungen bereithalten – zum Beispiel einen 20 Meter hohen Selbsterfahrungsturm mit mehreren Plattformen auf verschiedenen Höhen und mit unterschiedlichen Möglichkeiten, hinaufzukommen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene leben bis zu 10 Tagen in den Camps und gestalten ihr Zusammenleben mit einfachsten Mitteln. Dass die Aufgabe, in freier Natur zu leben, in erster Linie eine psychische Herausforderung darstellt und dass die Erfolgserlebnisse und Erfahrungen positive psychologische Wirkungen haben, greift die Berliner Beratungsagentur stratum nun auf, um eine systematische Verbindung aus Wildnispädagogik und Sozialprävention zu schaffen. Im Mittelpunkt der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in den Naturcamps steht die Förderung der Resilienz. Damit bezeichnet die Psychologie jene Persönlichkeitsfaktoren, die uns in die Lage versetzen, auch unter widrigen Bedingungen und Belastungen ein positives Selbstbild aufrechtzuerhalten und sich nicht als Opfer zu fühlen.

Mit Ausbildungen zum „WildLifeCamp“-Trainer und dem Aufbau von solchen Camps in ganz Deutschland soll nach Angaben von stratum-Geschäftsführer Richard Häusler bereits in den nächsten Monaten begonnen werden. Ein Pilot-Lehrgang startet bereits Anfang August in Bayern. Nächstes Jahr sollen auch in Berlin und Brandenburg „WildLifeCamps“ entstehen.

Um das „WildLifeCamp“-Konzept bekannt zu machen, veranstaltet die Agentur am letzten Juniwochenende in Berlin ein dreitägiges Programm, zu dem auch die bayerische Naturcamp-Crew in die Hauptstadt kommt. Beginn ist am Freitag, 29. Juni, um 16:30 Uhr auf dem Südgelände in Berlin-Schöneberg. Hier ist auf dem Areal einer für Berlin typischen Stadtwüste, die ein aufgegebener Rangierbahnhof hinterlassen hat, eine Wildnis entstanden, die den Rahmen für die Lesung des Wildnispädagogen Gerhard Trommer bietet, der sein neues Buch „Schön wild!“ vorstellt. Trommer schildert die „Erlebnis- und Verweilverluste draußen in Natur und Landschaft“, den „Verlust des Körpergefühls, Erfahrungsverluste und Selbstwertverluste“, die mit dem naturfernen Heranwachsen der Kinder verbunden sind.

Am Samstag steht das Team, das die „WildLifeCamp“-Idee propagiert, in der stratum lounge in Friedrichshain (Boxhagener Str. 16) für Journalisten und Fachleute als Gesprächspartner zur Verfügung (Anmeldung unter 030.22325270). Am Abend findet am selben Ort eine Filmvorführung zum Thema mit anschließender Diskussion statt.

Am Sonntag lädt das „WildLifeCamp“-Team alle zum Reinschnuppern in die Praxis des Camplebens ein. Treffpunkt ist der Bahnhof Wandlitz (Bahnpromenade), von wo aus der Weg in den Wald und auf die Insel im Liepnitzsee führt.

Das genaue Programm des Wildniswochenendes steht zum Download unter: http://www.stratum-consult.de

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