Entscheidung Internat – eine gute Alternative?

Unter welchen Umständen der Wechsel auf eine Internatsschule die richtige Wahl ist und worauf man achten sollte

Tränen bei den Hausaufgaben, Noten im Sinkflug, Lern- oder Konzentrationsschwächen – an den schulischen Problemen mit dem Nachwuchs reiben sich so manche Eltern die Nerven auf. Und fast noch mehr an der Frage, wie es weitergehen soll. Klasse wiederholen, vom Gymnasium auf die Realschule oder auf eine Schule mit anderem pädagogischen Ansatz wechseln? Die Entscheidung über einen Schulwechsel und die vermeintlich beste Schule und Schulart für die Kinder stellt für Eltern eine echte Herausforderung dar.

Privatschulen gut gefragt

„Heute wird dabei aber nicht mehr nur der ´schlechte Schüler´ gesehen, sondern genauer hinterfragt, wo die Probleme liegen und ob die aktuelle Schulart zu den Bedürfnissen und vielleicht auch Nöten des Kindes und zur gegenwärtigen Situation in der Familie passt“, meint Dr. Eva Borchers, Pädagogin am Gymnasium Internat Schloss-Schule Kirchberg. In diese Überlegungen werden Privatschulen und Internate als Alternative zu den klassischen Schulformen mit einbezogen, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen: Die Nachfrage nach Privatschulen ist in Deutschland ungebrochen. Nach einer aufkeimenden Dynamik ab dem Jahr 2001 – dem Jahr der ersten Veröffentlichung der Pisa-Studie – setzt sich bis heute ein stetiger Anstieg fort: Im Schuljahr 2012/2013 besuchten bundesweit mehr als 730.000 Schüler eine der knapp 3.500 allgemeinbildenden Privatschulen oder Internate.

„Unter den Privatschulen finden sich rund 400 bis 450 Internate, die sich vor allem in Anbetracht des Ausbaus von Ganztagsschulen relativ konstant halten“, gibt Florian Becker, Pressesprecher des Verbands Deutscher Privatschulverbände Auskunft. Im Wettbewerb positionieren die privaten Internat Schulen sich durch eine klare Ausrichtung, zum Beispiel die Förderung musischer oder sportlicher Begabungen, die Vermittlung konfessionell-gesellschaftlicher Werte oder durch reformpädagogische Lern- und Lehrkonzepte zur individuellen Förderung jedes einzelnen Schülers. Einstmals als „elitäre Einrichtungen“ betitelt, gibt es mittlerweile neben Internaten für leistungsstarke oder hochbegabte Schüler auch solche, die zusätzlich auf lernschwache Kinder ausgelegt sind.

Gute Gründe für den Wechsel

Der Vorwurf, „die Kinder einfach abzugeben“, ist laut einer Internats-Mutter heute nicht mehr haltbar. „Eine Berufstätigkeit beider Eltern, ein beruflich bedingt eher unstetes Familienleben, ein Zerfall in der Familie durch Trennung der Eltern oder auch, wie in unserem Fall, Lernprobleme bzw. Legasthenie der Kinder, mit welchen auf dem gängigen Schulweg von Schul- oder Lehrerseite einfach schlecht umgegangen werden kann… Das alles ist heute keine Seltenheit mehr“, sagt Sandra Hilligardt aus Waiblingen. Ihre Kinder verbrachten die letzten sechs Schuljahre am Internat Gymnasium Schloss-Schule in Baden-Württemberg.

Die Gründe, die für eine Internat Schule sprechen können, sind vielfältig: „Neben beruflichen Gründen der Eltern oder der Suche nach einer Schule mit einem pädagogischen Konzept, das nicht in unmittelbarer Wohnortnähe angeboten wird, erleben wir auch oft, dass ein Wechsel im Umfeld der Kinder gut tut, um sie aus einer schwierigen Entwicklungsphase oder einer unguten Gesellschaft herauszuholen. Eine Internatsschule bietet da mit klaren Regeln und einer stabilen Lern- und Lebensgemeinschaft wieder einen ruhigen Hafen“, schildert Dr. Borchers, Internatsleiterin an der Schloss-Schule Kirchberg, die möglichen Hintergründe für den Wechsel. „Bei mir waren es schlicht die schlechten Noten und der Zufall, dass mein Vater mit einem Mandanten, der vom Internat Schloss-Schule schwärmte, zusammenkam“, erinnert sich Altschüler Stefan Riedel. Er besuchte das Internat Gymnasium von 1988, ab der 6. Klasse, bis 1996 und ging – ebenso wie seine Eltern – damals „völlig vorurteilsfrei“ mit dieser Entscheidung um. „Natürlich ist das erst einmal ein Sprung ins kalte Wasser“, so Riedel, „aber die sozialen Kontakte an der Internatsschule sind, wenn man zusammen lernt und auch zusammen lebt, so schnell geknüpft, dass sich das Thema Heimweh nach wenigen Wochen erledigt hat.“ Den Hilligardts ging es ähnlich: „Die kleinen Klassen und die Art der Lehrer, unsere Kinder mit ins Boot zu holen und nicht nur die schulischen Leistungen, sondern das Gesamtbild des dahinter stehenden Menschen zu sehen, haben uns und den Kindern bald gezeigt, dass ein Internat Gymnasium der richtige Weg ist.“

Persönlicher Kontakt unabdingbar

Ein richtiger Weg, der aber – zusammen mit den Kindern – gut überlegt war. „Für uns war die relative Wohnortnähe, vor allem aber die Frage wichtig, wie eine Internat Schule konkret mit den Problemen unserer Kinder umgehen will“, führt Sandra Hilligardt an. Die pädagogische Ausrichtung und die Übereinstimmung mit den eigenen Erziehungsgrundsätzen sollten bei der Internatswahl ebenso geklärt werden wie die Sprachenfolge, die zu erreichenden Abschlüsse, die Heimfahr- und Besuchsregeln oder die Freizeitangebote. „Das Angebot muss mit den schulischen und außerschulischen Interessen der Kinder übereinstimmen“, betont auch Eva Borchers. Gegebenenfalls sei ein individuelles Anforderungsprofil festzulegen, um persönliche Ausschlusskriterien für die Wahl einer Internat Schule klar zu definieren.

Ausschlaggebend ist für die Internatsleitern aber in jedem Fall der persönliche Kontakt bei einem Besuch vor Ort, den keine Internetrecherche ersetzen kann. „Der Augenschein bestimmt, ob das Kind sich im Internat wohl fühlen kann. Und im Gespräch kommen viele Fragen wie ´Was ist, wenn mein Kind krank wird?“ oder ´Wie sind das Essen und der Tagesablauf geregelt?“ auf, die man direkt beantworten kann“, so Borchers. Auch das neue SKIL-Lernkonzept, „Schloss-Schule Kirchberg Individuelles Lernen“, ein Schulcurriculum mit Freiräumen, könne Interessenten im Gespräch besser nahegebracht werden. Hilfreich sei stets auch die Herstellung von Kontakten zu Internat-Schülern und Internat-Eltern, damit Familien sich untereinander nochmals gesondert austauschen zu können.

„Der persönliche Kontakt an der Schloss-Schule hat die Entscheidung Internat gefestigt. Mir als Elternteil sind dabei auch Ängste genommen worden, zum Beispiel dahingehend, den Alltag nicht mehr mit meinen Kindern erleben zu können“, sagt Sandra Hilligardt rückblickend. „Aber unsere Kinder sind nun einmal nicht unser Eigentum und wenn ich jetzt sehe, wie unheimlich selbständig und auch weltoffen sie durch die unterschiedlichsten, international vertretenen Kulturen an der Schloss-Schule geworden sind und wie entspannt wir an den Wochenenden zusammenkommen, sind diese ursprünglichen Bedenken zerstreut.“ Jetzt hat ihre Tochter das Abi in der Tasche und der Sohn die 10. Klasse erfolgreich abgeschlossen. „Man lernt fürs Leben“, bestätigt auch Stefan Riedel, heute Steuerberater in Feuchtwangen. Erst an der Internatsschule habe er überhaupt „gelernt, wie man lernt“ und davon in jeder seiner Lebensphasen profitiert.

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Die 1914 gegründete Schloss-Schule Kirchberg, Baden-Württemberg, zählt zu den bekanntesten Internat Gymnasien in Deutschland. Als weltanschaulich ungebundene Privatschule und staatlich anerkanntes Gymnasium bietet sie rund 200 Orts- und 100 Internatsschülern optimale Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten.

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