Vom Hund lernen, wie Menschen ticken

Coaching-Hund als Co-Trainer von Petra Schächtele-Philipp im Führungskräfte-Seminar

Vom Hund lernen, wie Menschen ticken

Coaching-Hund Herr Flocki im Seminar-Einsatz bei Petra Schächtel-Philipp

„Weshalb lässt Herr Flocki das geworfene Stöckchen liegen?“ Der westfälische Seminarteilnehmer ist ratlos, „die anderen Trainingsaufgaben hat er doch alle mitgemacht!“. Trainerin Petra Schächtele-Philipp schmunzelt: „Apportieren ist nicht die Lieblingstätigkeit unseres Coaching-Hunds. Das macht er nur, wenn er Lust dazu hat. Andere Aufgaben wie beispielsweise Salto beherrscht er nicht. Zur einen Aufgabe hat er keine Lust – die andere kann er gar nicht erfüllen. Weil er nicht weiß, wie sie funktioniert und was Sie von ihm wollen.“

So einfach die Übung mit dem Coaching-Hund als Mitarbeiter auch erscheint, sie zeigt in aller Klarheit, wie Führung funktioniert. Manche Chefs wissen nicht, was ihre Mitarbeiter tatsächlich leisten können und wo ihre bevorzugten Aufgaben liegen. Menschen sind in den Dingen am besten, die sie am liebsten machen. Oder der Vorgesetzte hat nicht kommuniziert, welches Arbeitsergebnis er erwartet. Die Folge können schlechte Arbeitsqualität, Überforderung oder Mitarbeiter mit „Aufschieberitis“ sein.

Wir haben Petra Schächtele-Philipp, die Trainerin der Seminare in Mitarbeiterführung, gefragt, was sie dazu bewegt, ihren Coaching-Hund Herrn Flocki in Trainings einzusetzen.

Weshalb haben Sie ein Tier als Co-Trainer?

Petra Schächtele-Philipp: Menschen lernen durch die Interaktion mit dem Hund. Er gibt ein ehrliches und unmittelbares Feedback auf das eigene Verhalten. Kommunikations-Missverständnisse, Stärken und Schwächen werden bewusst gemacht. Der Hund spürt sofort Unsicherheiten der Führungspersönlichkeit, Sympathie und Antipathie und darauf regiert er.

Das Schöne ist, egal was Herr Flocki macht, ich kann daran immer etwas erklären für den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der Lerneffekt bei den Teilnehmern sofort einstellt. Da ein Hund im Seminar ungewöhnlich ist, vergessen Teilnehmende die Dinge nicht wieder, die sie mit Herrn Flocki ausprobiert oder geübt haben. Unser Gehirn merkt sich lieber Ungewöhnliches.

Was ist an Hunden besonders?

Wir können nicht nur mit sondern auch von Hunden lernen. Viele Erfahrungen aus der Hundehaltung lassen sich auf den Alltag übertragen. Gelassenheit ist ein gutes Beispiel: Ein Hund kommt nicht frustriert oder ärgerlich schimpfend aus dem Wald, weil er den gejagten Hasen nicht erwischt hat.

Hunde reagieren vor allem auf körpersprachliche Signale, auf Handzeichen, Bewegung und Stimme. Außerdem ist die Beziehung wichtig. Herr Flocki macht nur mit, wenn die Beziehungsebene stimmt. Wenn nicht, zieht er sich zurück.

Hunde haben außerdem Respekt vor ihren Artgenossen. Im Normalfall gibt es dort keine Hinterlist oder Niedertracht. Der Führungsstil des Leithundes eines Rudels ist niemals demütigend. Jeder wird in seiner Rolle respektiert und hat seinen wichtigen Platz – auch die unteren Ränge. Und Motivation ist eine natürliche Eigenschaft von Hunden: Ich habe noch keinen Hund erlebt, der nicht motiviert ist, seine Aufgaben zu erledigen, wenn die Beziehung stimmt.

Worin unterscheiden sich Ihre Führungskräfte-Seminare noch?

Neben den gezielten Übungen mit Herrn Flocki sorgt seine bloße Anwesenheit für eine positive Grundstimmung. Die Arbeitsatmosphäre ist sofort offener und ausgeglichener.

Inhaltlich passen sich die Seminare immer dem Erfahrungsstand und den Erwartungen der Teilnehmer an. Nach meiner Überzeugung ist das Learning-by-doing-Prinzip am wirkungsvollsten. Was wir in Übungssituationen selbst erlebt haben, wird verinnerlicht.

Ich selbst lege Wert darauf, den Lernstoff mit Esprit und Spaß am Lernen zu vermitteln. Zwei Seminartage vergehen für die Teilnehmer so wie im Flug.

Gab es negative Erfahrungen von Teilnehmern?

Glücklicherweise gar nicht. Wir klären vor dem Seminar, ob alle Teilnehmer mit der Anwesenheit von Herrn Flocki einverstanden sind. Außerdem lösen seine Haare auch keine Allergien aus. So können auch Allergiker mit ihm arbeiten.

Im letzten Führungskräfteseminar meinte der Chef einer Wirtschaftskanzlei nach dem ersten Seminartag sogar: „Wir legen uns für die Kanzlei auch einen Hund zu. Er schafft so eine positive Stimmung – das wird unserem hektischen Arbeitsklima gut tun!“

Wie läuft Ihr Führungskräfte-Seminar genau ab?

In Einzelaufgaben und Gruppen-Rollenspielen erarbeiten und erleben wir Situationen, die auf den Führungsalltag übertragbar sind. Selbstverständlich vermitteln wir auch die theoretischen Grundlagen. Dort geht es um Themen wie: Kommunikation ist mehr als Sprache, Sender- und Empfängermodell, konkrete Sprache, Fragetechnik, aktives Zuhören, adaptives Führen, „schwierige“ Mitarbeiter, maßvolle Führung, Führungsaufgaben, Führungsstile, Managementtechniken, Zielvereinbarungen, Motivation und Delegation in der Praxis, gezielte Mitarbeiter-Unterstützung.

Die Seminare in Mitarbeiterführung werden meist als zweitägige Inhouse-Seminare in Firmen angeboten und als offene Seminare über Weiterbildungsanbieter.

Worauf legen Sie Wert bei Ihren Trainings?

Oft wird bei zwischenmenschlicher Kommunikation – wozu auch Führung gehört – von Soft Skills gesprochen. Mir ist wichtig, dass es dabei keinesfalls um „softe, weiche“ Eigenschaften geht. Grundlage meiner Trainings sind immer neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung, also wissenschaftliche „harte Fakten“.

In den Seminaren gehen wir respektvoll miteinander um. Übungen mit Hund oder Kamera macht nur mit, wer damit einverstanden ist. Es wird eine vertrauensvolle und offene Atmosphäre geschaffen, die wertvolle Impulse und Angebote anbietet. Ob der Teilnehmer sie annimmt, liegt dann in seiner Verantwortung.

Webpräsenz Petra Schächtele-Philipp

Neben ihrer Firmenwebsite mindspots.de ist Petra Schächtele-Philipp auch zu finden auf ihrem Blog .schagfertigkeit.tv, auf Twitter, Xing sowie auf ihrem Podcast-Kanal .das-abenteuer-leben.de.

Petra Schächtele-Philipp M.A. ist Diplom-Informatikerin, hat Magisterabschlüsse in Rhetorik und Soziologie. 1995 gründete sie ihr Unternehmen mindspots training counseling in Stuttgart. Seit über 25 Jahren ist sie bundesweit in der Beratung tätig und Workshopleiterin für alle Themen rund um die zwischenmenschliche Kommunikation. Ihre Schwerpunkte sind Rhetorik, Elegante Schlagfertigkeit, Verhandeln und Führung. Die Trainerin und Coach ist Autorin verschiedener Fachbücher und hatte Lehraufträge an den Hochschulen Furtwangen und Reutlingen inne. Lizensierungen und Weiterbildungen: Business Coaching nach Robert Dilts, lizensierte H.D.I.-Trainerin, lizensierte Trainerin für die LöhnMethode von Prof. Dr. Dr. J. Löhn, Master of the art of NLP, Dialektik-Ausbildung bei Prof. Dr. Rupert Lay, Ausbildung Provokative Therapie nach Frank Farrelly, Magische Kommunikation bei Hans-Ulrich Schachtner.

Kontakt:
mindspots training und counseling
Petra Schächtele-Philipp
Olgastraße 24
70182 Stuttgart
0711 22666916
PS@mindspots.de
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