UNI.DE Standpunkt: Braucht es mehr Kollegialität unter Studenten?

Studenten berichten auf UNI.DE über ihre positiven und negativen Erfahrungen in Bezug auf die Kollegialität untereinander im Studium.
UNI.DE Standpunkt: Braucht es mehr Kollegialität unter Studenten?

Die Umfrage auf UNI.DE zeigt: Kollegialität unter Studenten hängt auch vom Studienfach ab. Ein Jura-Student vertritt beispielsweise den Standpunkt, dass vor allem in Studiengängen mit großem Leistungsdruck mehr Kollegialität wichtig wäre. „Dann wäre das Studium viel leichter zu schaffen.“ Ein weiterer Kommentar lautet: Erst im Job bei stressigen Projekten lernt man, wie wichtig Kollegialität ist, da man viel mehr Zeit in der Arbeit mit Kollegen als im Studium mit seinen Kommilitonen verbringt.

Die befragten Studenten verstehen unter Kollegialität: Zusammenhalt, Vertrauen, Unterstützung, Loyalität, Gemeinsamkeit, ein Team und Wohlwohlen dem Kommilitonen gegenüber. Oft schaut es an der Uni aber anders aus. Mehrere der Befragten sind der Meinung, dass Studenten durch die neuen Bachelor- und Masterstudiengängen zu Einzelkämpfern werden.

Ein Bachelor-Student hat keine Garantie auf einen Masterstudienplatz. Dadurch kommt es zu einem – offenbar gewollten – Wettbewerb um die verfügbaren Plätze. Dieser hat in Bezug auf das Klima und die Kollegialität zur Folge, dass der Austausch der Vorlesungsunterlagen, Mitschriften, Lösungen, etc. im selben Studiengang nicht mehr so selbstverständlich wie bei den Diplom- und Magisterstudenten funktioniert.

Stattdessen bilden sich kleine Lerninseln, d.h. Studenten betreiben beispielsweise eine Onlineplattform mit Passwortzugang und geben kaum noch Materialien weiter. In unserem Videobeitrag zum Thema Kollegialität heißt es weiter: Wer das gleiche Fach studiert, wird oft als potentieller Konkurrent um den Masterplatz gesehen. Aus diesem Grund geht es vielen nur noch um die besten Examensnoten. „Es müssten genug Masterplätze zur Verfügung stehen, dann verschwindet auch die Ellenbogenmentalität“, so ein Politikwissenschaftler.

Es wird mehrfach der Wunsch laut, kollektiv etwas an der konkurrenzorientierten Gesamtsituation zu ändern und wieder mehr an einem Strang zu ziehen. Eine Studentin aus der Pharmazie schreibt: „Ich treffe mich regelmäßig in Lerngruppen mit meinen Kommilitoninnen. Bei uns herrscht keinerlei Ellenbogenmentalität.“ Auch die Sportwissenschaftler leihen sich untereinander Seminar-Materialien aus. „In der Praxis möchte man aber der Schnellste, Beste, etc. sein – das liegt am sportlichen Ehrgeiz, den das Fach mit sich bringt.“ In Studiengängen wie Elektrotechnik sind Gruppenarbeiten dagegen eher unüblich.

Das UNI.DE Fazit: Kollegialität wird eher in kleineren Kreisen groß geschrieben und nicht im gesamten Studiengang. Alle Kommentare zur Umfrage und das Video gibt es unter: http://uni.de/umfragen/kollegialitaet-studenten
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