Europa ohne (Sprach-)Grenzen

Konferenzdolmetscher erleben nicht nur am Europäischen Tag der Sprachen Mehrsprachigkeit und Sprachenvielfalt

Europa ohne (Sprach-)Grenzen

Konferenzdolmetscher des VKD lassen in ihrem beruflichen Alltag jeden Tag Sprachbarrieren fallen.

Berlin, 23. August 2012. Pünktlich zum Europäischen Tag der Sprachen, der jedes Jahr am 26. September gefeiert wird, finden überall auf dem Kontinent Aktionen und Veranstaltungen rund um das Sprachenlernen statt. Dass Fremdsprachenkenntnisse nicht nur auf Reisen nützlich sind, wissen die Mitglieder des Verbands der Konferenzdolmetscher (VKD im BDÜ) aus ihrem beruflichen Alltag: Sie lassen jeden Tag Sprachbarrieren fallen.

Wer sich für Sprachen interessiert, für den könnte der Beruf des Konferenzdolmetschers möglicherweise genau das Richtige sein. Konferenzdolmetscher kommen immer dann zum Einsatz, wenn bei Veranstaltungen in verschiedenen Sprachen kommuniziert wird – von Konferenzen und Kongressen über Preisverleihungen und Sportveranstaltungen bis hin zu Hauptversammlungen internationaler Konzerne. „Konferenzdolmetscher sind Fachleute für die Kommunikation zwischen Menschen verschiedener Sprachen und Kulturen, die sich sonst nicht untereinander verständigen könnten“, fasst Ruth Kritzer, Vorsitzende des VKD, zusammen. Zu den Aufgabenbereichen zählt neben dem Simultandolmetschen, der Übertragung von Redebeiträgen „in Echtzeit“, unter anderem auch das Konsekutivdolmetschen, also die zeitversetzte Übertragung längerer Redeabschnitte anhand von Notizen.

Was müssen Konferenzdolmetscher – neben Sprachkenntnissen – also noch mitbringen für ihren Job? „Man sollte gut kommunizieren können und auch Spaß daran haben“, sagt Karin Walker, freiberufliche Konferenzdolmetscherin, Übersetzerin und Mitglied im VKD. „Und Neugier auf die Welt ist meiner Meinung nach eine weitere wichtige Eigenschaft, denn die Themen variieren von Tag zu Tag – und oft sogar im Laufe eines Tages.“ Umso wichtiger ist es, gut organisiert zu sein und alle Einsätze umfassend vorzubereiten. „Daneben sind Nerven aus Stahl in unserem Job auch von Vorteil“, sagt Walker. „Immerhin arbeiten wir vor Publikum, auch wenn wir dabei selbst nicht im Mittelpunkt stehen. Man braucht also Selbstbewusstsein, muss sich aber auch zurücknehmen können. Schließlich sind es immer die Worte von anderen Menschen, die wir übermitteln.“

Ihren Berufseinstieg hat Karin Walker zunächst als angestellte Übersetzerin, Konferenzdolmetscherin und Projektmanagerin in der Logistikbranche gemeistert. Nach rund drei Jahren entschied sie sich dann, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen – und hat ihn nicht bereut. „In Festanstellung hatte ich zunächst die Möglichkeit, den Job richtig kennenzulernen. Für die Selbsteinschätzung war es als Berufsanfängerin wichtig, im Team zu arbeiten und Feedback von den Kollegen zu bekommen.“ Bei ihrer Arbeit als Freiberuflerin kommen zu den Einsätzen weitere Aufgaben hinzu: von der Akquise über Verhandlungen bis hin zur Preisgestaltung. „Hierfür braucht man sicherlich eine gewisse Souveränität und auch ein wenig Berufserfahrung“, sagt Walker, die auch als Übersetzerin arbeitet und die völlig verschiedenen Arbeitsabläufe der beiden Tätigkeiten zu schätzen weiß.

Einen ihrer bisherigen Einsätze als Konferenzdolmetscherin hat sie ganz besonders in Erinnerung behalten, da er äußerst ungewöhnlich war: den Weltjugendtag in Köln 2005. Rund 30 Konferenz- und einige Gebärdensprachdolmetscher waren beim ersten Auftritt des damals neuen Papstes in Deutschland vor Ort, zahlreiche Sprachen wurden übertragen. „Der Gottesdienst auf dem Marienfeld mit mehr als einer Million Besuchern war schon etwas ganz besonderes, nicht nur für Katholiken“, erinnert sie sich. „Anders als bei vielen anderen Veranstaltungen haben Emotionen hier eine große Rolle gespielt und die Stimmung war angenehm positiv aufgeladen.“ Von einer Konferenz zu einem speziellen wissenschaftlichen Thema bis hin zum Papstbesuch – die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten von Dolmetschern ist auf jeden Fall enorm. „Langweilig kann es da gar nicht werden“, so Karin Walker.

Hinweis für Redaktionen:
Die Konferenzdolmetscherin Karin Walker steht gerne für ein persönliches Interview zu ihren Einsätzen und dem Beruf des Konferenzdolmetschers zur Verfügung.

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Der Verband der Konferenzdolmetscher im BDÜ (VKD im BDÜ) e.V.
Der deutsche Verband der Konferenzdolmetscher im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (VKD im BDÜ) e.V. vertritt die Interessen seiner Mitglieder und ganz allgemein des Berufsstandes der Konferenzdolmetscher, insbesondere in Deutschland, gegenüber nationalen und internationalen Organisationen, Behörden, Körperschaften, Regierungen, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Er wurde 2003 gegründet und zählt derzeit 464 Mitglieder. Die Aufnahme in den Verband unterliegt strengen Aufnahmekriterien: Bei den meisten Mitgliedern handelt es sich um Konferenzdolmetscher mit einem Hochschulabschluss. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.vkd.bdue.de.

Kontakt:
Verband der Konferenzdolmetscher (VKD im BDÜ e.V.)
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089.32212400
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