Digitalisierung verursacht Qualifikationslücke und Lohnkluft

Arbeitnehmer in Deutschland befürchten Polarisierung der Arbeitswelt

Digitalisierung verursacht Qualifikationslücke und Lohnkluft

Arbeitnehmer in Deutschland befürchten Polarisierung der Arbeitswelt.

Eschborn, Juni 2016 – Vergangene Woche lud die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) die internationalen Mitgliedsstaaten zur „Konferenz zur Digitalen Wirtschaft“. Um die digitale Transformation sollte es gehen, denn so viel ist sicher: die zunehmende Digitalisierung verändert die Wirtschaft und die weltweite Arbeitswelt. Das stellt nicht nur Unternehmen vor Herausforderungen, es wird auch immer schwieriger für Arbeitnehmer am Ball zu bleiben, denn die Halbwertszeit von Qualifikationen sinkt in einem immer schnelleren Tempo. Kaum kennt man sich in der neuen Software aus, ist diese schon wieder veraltet. Arbeitgeber stellen immer höhere Ansprüche und Arbeitnehmer kommen häufig nicht mehr schnell genug nach. Es entstehen Qualifikationslücken. Mit 54 Prozent sieht eine Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland darin inzwischen ein echtes Problem, so das aktuelle Randstad Arbeitsbarometer. Auch in punkto Gehalt wächst eine Kluft, die den Arbeitsmarkt spaltet.

Schließen von Qualifikationslücke hat oberste Priorität
Arbeitnehmer sehen Unternehmen in der Pflicht, für eine Balance zu sorgen. 68 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland halten das Schließen der Qualifikationslücke sogar für ein Thema oberster Priorität in ihrem Unternehmen. Besonders im MINT Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sieht die Mehrheit (58 Prozent) der Befragten eine solche Qualifikationskluft.

„Unternehmen müssen angesichts der aktuellen Entwicklungen mehr denn je ihre Arbeitnehmer dabei unterstützen, nötige Qualifikationen zu erwerben oder zu aktualisieren. Lebenslanges Lernen darf keine Worthülse bleiben, sondern sollte eine feste Säule der Personalstrategie sein, die langfristig angelegt ist“, so Dr. Christoph Kahlenberg, Manager Arbeitsmarktprojekte und Leiter der Randstad Akademie. „Um Lücken zu schließen gilt es, Potentiale im eigenen Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt zu entdecken, aktiv zu fördern und zu entwickeln.“

Kluft zwischen den Lohnsektoren wird immer größer
Eine Polarisierung, die ebenfalls mit der Digitalisierung einhergeht, ist die zwischen hochbezahlten Jobs und dem Niedriglohnsektor. Der Studienbericht flexibility@work zum Sonderthema „Future of Work in the Digital Age, evidence from OECD countries“ zeigt, dass es in ganz Europa immer weniger Jobs gibt, die in der „mittleren Gehaltsklasse“ anzusiedeln sind. Sie sind besonders von der voranschreitenden Automatisierung bedroht. Gleichzeitig steigen die Anzahl der Stellen mit einem höheren Lohn sowie die Anzahl der Jobs mit niedrigem Gehalt. Neue Berufsbilder, die mit der Digitalisierung aufgekommen sind, entstanden überwiegend an den beiden Extremen der Einkommensskala. „Diese Entwicklung hat eine wachsende soziale Ungleichheit zur Folge. Die soziale Schere in Europa klafft weiter auseinander und die oft als Mittelschicht bezeichnete Bevölkerungsgruppe wird dünner“, so Dr. Christoph Kahlenberg. Auch der flexibility@work Report sieht eine besondere Stellung der MINT-Berufe. Die Nachfrage in diesem Bereich wird die Polarisierung der Arbeitswelt weiter vorantreiben, prognostiziert der Studienbericht.

Über das Randstad Arbeitsbarometer
Die dargestellten Ergebnisse stammen aus dem Randstad Arbeitsbarometer. Die Online-Umfrage wird in 33 Ländern vierteljährlich durchgeführt. In Deutschland wurden 400 Arbeitnehmer zwischen 18 und 65 Jahren aus unterschiedlichen Branchen befragt.

Über „flexibility@work“
Der Jahresbericht „flexibility@work“ des Personaldienstleisters Randstad analysiert die globalen Trends in puncto flexible Arbeitsbeziehungen. Dieses Jahr liegt ein Untersuchungsschwerpunkt auf der Entwicklung der Zukunft der Arbeit im Zeitalter der Digitalisierung. Die Analyse wurde im Auftrag der Randstad Holding nv von der Universität Utrecht (Niederlande) und der Universität Löwen (Belgien) durchgeführt.

Mit durchschnittlich rund 57.000 Mitarbeitern und 500 Niederlassungen in rund 300 Städten sowie einem Umsatz von rund 1,97 Milliarden Euro (2015) ist die Randstad Gruppe der führende Personaldienstleister in Deutschland.. Randstad bietet Unternehmen unterschiedlicher Branchen umfassende Personalservice-Konzepte. Neben der klassischen Zeitarbeit gehören zum Portfolio der Randstad Gruppe unter anderem die Geschäftsbereiche Professional Services, Personalvermittlung, HR Lösungen und Inhouse Services. Mit seinen passgenauen Personallösungen ist Randstad ein wichtiger strategischer Partner für seine Kundenunternehmen. Durch die langjährige Erfahrung unter anderem in der Personalvermittlung und Personalüberlassung sowie individuelle Leistungs- und Entwicklungsangebote für Mitarbeiter und Bewerber, ist Randstad auch für Fach- und Führungskräfte ein attraktiver Arbeitgeber und Dienstleister. Als Impulsgeber für den Arbeitsmarkt hat Randstad bereits im Jahr 2000 einen flächendeckenden Tarifvertrag mit ver.di abgeschlossen, der als Grundlage für die geltenden tariflichen Regelungen in der gesamten Branche diente. Randstad ist seit rund 45 Jahren in Deutschland aktiv und gehört zur niederländischen Randstad Holding nv: mit einem Gesamtumsatz von rund 19,2 Milliarden Euro (Jahr 2015), über 500.000 Mitarbeitern täglich im Einsatz und ca. 4.400 Niederlassungen in rund 40 Ländern, ist Randstad einer der größten Personaldienstleister weltweit. Zur Randstad Gruppe Deutschland gehören neben Randstad auch die Unternehmen GULP, Randstad Managed Services und Randstad Outsourcing. Vorsitzender und Sprecher der Geschäftsführung der Randstad Gruppe Deutschland ist Eckard Gatzke.

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